Das habe ich beim „Bund“ gelernt, als es noch die Wehrpflicht gab. Ist es das, was heute noch pauschal gültig ist?

Das Führungsverständnis und damit die Anforderungen an die Mitarbeiterführung haben sich aus meiner Sicht grundlegend verändert. Das soll nicht heißen, dass es keine Verantwortungsbereiche mehr gibt, aber die Mitarbeitenden wollen sich einbringen, mitentwickeln, sich entfalten.

Sehen Sie das auch so? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Dann habe ich noch gelesen: „Fordern Sie Ihre Mitarbeiter individuell und intellektuell … und unterschätzen Sie sie nicht!“

Kann das stimmen? Unternehmen sind wie …. eine eigenständige Persönlichkeit, mit einer eigenen Vita, Launen und Gewohnheiten. Und wenn ja, was bedeutet das für die Führungsaufgabe?
Lassen Sie mich versuchen, das an einem plastischen Beispiel zu erklären.

Sagen wir mal, das Unternehmen ist tatsächlich wie ein „Mensch“. Es gibt da den Kopf mit dem Hirn (die Geschäftsführung), Augen und Ohren (Marketing) die Arme und Beine (Produktion und Logistik), den Bauch (Verwaltung) und so weiter. Wir müssen uns da jetzt nicht streiten, ob das mit den Abteilungszuordnungen passt – vielleicht haben Sie ja treffendere Ideen.

Aber lassen Sie uns mal „weiterspinnen“. Stellen Sie sich vor, irgendein Körperteil hat ein Problem – sagen wir mal, die Hand hat eine Schnittverletzung.

Was passiert? Bekommt das nur die Hand mit? Können die Anderen das einfach ignorieren?

Könnte unser Körper so etwas „vertuschen“, so tun, als ob nichts sei? Oder wäre es nicht so, dass man ständig den Schmerz spürt, sich nicht konzentrieren kann, Bewegungen möglichst vermeidet, usw.

Wenn meine These also stimmt, dass ein Unternehmen wie eine „eigene Persönlichkeit“ ist, würde das ja bedeuten, dass „just in time“ alle alles mitbekommen. Das kann doch nicht sein? Oder doch?

Kennen Sie das, z.B. aus „Nachbarunternehmen“, dass, obwohl Stillschweigen im Führungskreis vereinbart war, irgendetwas nach außen gedrungen ist? Sie kennen bestimmt noch mehr Beispiele. Woher kommt das? Ganz einfach: viele Menschen bekommen irgendetwas mit, meist Bruchstücke, und relativ schnell wird ein Bild daraus. Besucher, die vor dem Haus parken, am Empfang ihre Visitenkarte abgeben …. Was haben Rechtsanwälte, Berater, Steuerprüfer oder gar das Finanzamt oder die Polizei für eine Wirkung?

Lassen Sie uns die Mitarbeiter und die „Schwarmintelligenz“ unserer Mitarbeiter nicht unterschätzen.

Große Chefs fordern ihre Mitarbeiter heraus, damit sie Dinge erreichen, die anfangs unmöglich erschienen. Anstatt banale, stufenweise ansteigende Ziele zu setzen, setzen sie große Ziele, die ihre Mitarbeiter dazu zwingen, über sich selbst hinauszuwachsen.

Dann tun gute Führungskräfte alles in ihrer Macht Stehende, um ihnen beim Erreichen dieser Ziele zu helfen. Wenn talentierte und kluge Menschen sich mit Aufgaben beschäftigen, die eigentlich zu leicht und langweilig für sie sind, werden sie sich einen anderen Job suchen, der sie mehr fordert.

Sprechen Sie mit Ihren Leuten (einzeln), wo die sich selbst sehen, wo sie hinwollen (siehe Bild Matrix). Es soll Mitarbeitergesprächen geben, bei denen auf der Einschätzung herumgeritten wird, wo der Mitarbeitende steht. Das ist eigentlich gar nicht so wichtig, ob ein bisschen weiter rechts oder oben. Viel wichtiger ist die Zukunft, wo soll es hingehen. So können Sie fördern – und fordern.

Haben Sie Lust auf Informationsaustausch und „Fachsimpeln“? dann schauen Sie doch mal rein bei unseren Impuls-Werkstätten (natürlich kostenfrei).

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