Die Anforderungen in der Unternehmensführung steigen laufend. Aber auch die Chancen. Sieben Fragen und sieben Versuche einer Antwort:

1. Wie hat sich Arbeit geändert?

2. Was wird auf Unternehmer zukommen?

3. Wie die Generationen ticken und …

4. … warum P&C (Personal & Culture) immer wichtiger werden?

5. Welche Anforderungen das an Unternehmer stellt (Fachkräfte!?) und …

6. … welche Kompetenzen bei Chefs und Führungskräften künftig wichtig sein werden und …

7. welche Rolle das für eine sichere Zukunft der Unternehmen spielt!

1. Wie hat sich Arbeit geändert?

Ora et labora – bete und arbeite: diese religiöse Prägung hat einige Jahrhunderte überdauert, wurde aber nach und nach durch andere philosophische Ansätze abgelöst. Bei „Arbeit“ geht es dabei nicht nur um neue technische Möglichkeiten seit der industriellen Revolution, sondern um die Einstellung der Menschen zur Arbeit und der Zielsetzung dahinter. Da dürfen vor allem sehr technik lastige Unternehmen aus den Augen verlieren.

2. Was wird auf Unternehmer zukommen?

In unserem Zeitalter der „Arbeit 4.0“ mit den Möglichkeiten der Digitalisierung und der Nutzung von KI werden sich aus meiner Sicht für die Unternehmer zwei Schwerpunkte ergeben: Das eine ist die Notwendigkeit, richtungsweisende Entwicklungen nicht zu verschlafen. Dazu gehört der Ausbau der Digitalisierung, da wo sie möglich und sinnvoll ist. Sie (und KI nicht zu vergessen) wird Arbeit vereinfachen aber auch wegrationalisieren. Das zweite sind die Menschen in den Unternehmen. Früher als „Human Resources“ beziffert (ich persönlich finde diesen Begriff der „menschlichen Mittel“ absolut geringschätzend und abwertend) werden vor allem die nächsten Generationen die Unternehmer fordern und die Kultur in den Unternehmen auf den Prüfstand stellen.

3. Wie die Generationen ticken und …

Was für die Baby Boomers noch normal war, hat spätestens die Generation Y hinterfragt.

Die Generation Z ist hier noch fordernder, die Loyalität nimmt weiter ab und richtiges Führen gewinnt weiter an Bedeutung.

Bezahlung spielt dabei schon eine Rolle, aber nicht mehr die Wesentliche. Sie muss passen aber gerade in Deutschland haben wir eine Wohlstandsgesellschaft und ein relativ hohes „Jammer-Niveau“.

4. … warum P&C (Personal & Culture) immer wichtiger werden?

Für die Generation Z und noch mehr für die nachfolgende Generation Alpha wird die soziale Verantwortung der Unternehmen und die gelebte Unternehmenskultur immer wichtiger. Der Fachkräftemangel, den die Politik über Gewinnung von Fachkräften im Ausland abfedern will, hat für Unternehmen mit einer „guten Kultur“ einen riesen Vorteil: Sie werden von anderen Unternehmen, die eine „schlechte Unternehmenskultur“ haben, Mitarbeitende abwerben! Das muss nicht einmal aktiv geschehen, das passiert über die Mundpropaganda von Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden. Die spielen plötzlich Magnet!

5. Welche Anforderungen das an Unternehmer stellt (Fachkräfte!?) und …

Dieser „Magnetismus“ wird das Unternehmen attraktiv machen. Aber was braucht es dazu? Vision und Leitbild / Leitlinien sind hier aus meinen Erfahrungen unverzichtbar. Wer sind wir, wo wollen wir hin, wofür stehen wir … sind alles Fragen, wo es nicht nur gilt, die auf dem Papier im Hochglanzformat zu drucken, sondern sie auch vom Chef bis zum Azubi zu leben. Besonders wichtig ist die (sinnvolle) Einbindung der Mitarbeitenden in den laufend stattfindenden Veränderungsprozessen.

6. … welche Kompetenzen bei Chefs und Führungskräften künftig wichtig sein werden und ..

Das bedeutet, dass „Führen mit Schulterklappen“ nicht mehr funktioniert. Ich meine damit nicht, dass es keine Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Weisungsbefugnisse mehr geben wird, sondern dass Sozialkompetenzen und Methodenkompetenz in der Führungsetage wichtiger sind als Fachkompetenz. Kommunikation als Führungsaufgabe ist eine Klaviatur, die richtig gespielt sein will.

7. …welche Rolle das für eine sichere Zukunft der Unternehmen spielt

Wenn meine Thesen so stimmen, bedeutet das für die Unternehmen, erst Mitarbeiter binden, dann Mitarbeiter finden. Das geht mit attraktiven Arbeitsbedingungen und einer gelebten vertrauensvollen und offenen Unternehmenskultur. Motivierte Menschen bringen sich mehr ein und leisten mehr. Das bedeutet auch, dass Chancen und Risiken schneller erkannt werden und gemeinsam aktiv nach Lösungen gesucht wird. Das unternehmerische Risiko bleibt beim Unternehmer, aber durch Kultur & richtige Führung können aus Arbeitnehmern und Befehlsempfängern „unternehmerisch Denkende“ werden.

• Beim BF/M Bayreuth am 19.4. von 17h-19h kann ich gerne mit den Teilnehmenden mit meinem Thema in die Diskussion gehen.

Ich freue mich schon drauf.