Ein Teilnehmer nach einem Workshop im Unternehmen:
„Herr Jersch, dass Sie so souverän moderieren, auf „dumme“ Fragen immer richtig reagieren und so zielgerichtet bleiben, dass unsere bisherigen „Labertaschen“ (= fränkisch: Menschen, die gerne und viel reden und selten auf den Punkt kommen) methodisch keine Chance mehr haben und trotzdem mitmachen, das könnte ich nicht. Mir treibt es da schon den Angstschweiß auf die Stirn, wenn ich daran denke“!
Warum erzähle ich das hier? Mir macht das Spaß und ich bin immer gespannt, was als nächstes kommt. Andere können und wollen das nicht. Die haben an etwas anderem Spaß. Zum Beispiel Buchhaltung. Da bekommen aber ich Bauchschmerzen. Nicht dass ich nicht weiß, wie das geht (ich bin Betriebswirt), aber es macht mir „Stress“.
Und das ist der Punkt, der bei jedem Menschen anders ist. Diese Stresspunkt muss die Führungskraft aber bei jeder/m kennen, sonst kann er sie/ihn nicht richtig einsetzen.
Das WOLLEN wird der Schlüsselfaktor der Zukunft sein, denn wer will, kann unendlich viel bewegen. Klar spielt der Zeitfaktor eine Rolle, aber gute Führungskräfte sagen nicht mehr „ich habe keine Zeit“ sondern „das ist mir (im Moment) nicht wichtig“. Probieren Sie es selbst einmal aus.
Talentierte Mitarbeiter sind leidenschaftlich. Gibt ein Chef ihnen die Möglichkeit, ihren Leidenschaften nachzugehen, verbessern sie automatisch ihre Produktivität und Zufriedenheit.
Aber viele Chefs wollen lieber, dass Angestellte in ihrem kleinen Bereich bleiben. Sie fürchten, dass die Produktivität sinkt, wenn Mitarbeiter ihren Fokus erweitern und ihren Interessen folgen.
Diese Angst ist allerdings unbegründet. Studien haben gezeigt, dass Angestellte, die in der Arbeit ihren Leidenschaften nachgehen dürfen, in einen “Flow” kommen – das ist ein Zustand der Euphorie, der fünf Mal produktiver ist als die Norm.
Wirklich gute Mitarbeiter versuchen, alles zu verbessern, was ihnen in die Finger kommt. Wird ihnen die Möglichkeit genommen, Dinge zu verändern und zu verbessern, weil das gerade für den Chef praktisch ist, werden sie anfangen, ihren Job zu hassen.
Ihren Wunsch nach stetiger Verbesserung und Weiterentwicklung zu unterdrücken, bremst nicht nur sie, sondern auch den Chef und die ganze Firma.
Wie erleben Sie das? Stimmt das Bild mit der Waage?