In einem meiner Projekte bei einem Sondermaschinenbau-Unternehmen gab es immer wieder Diskussionen über die Kosten bzw. Einkaufspreise, aber auch die Liefertermine verschiedener Bauteile. Nach einer gewissen Zeit habe ich die Frage aufgeworfen, wie denn in dem Unternehmen die Bedarfe an Teilen im Einkauf gebündelt werden.

Ich wollte darauf hinaus, dass man bei der Zusammenfassung von Bedarfen ggf. erhebliche Mengenrabatte erzielen und damit die Kosten für die Bauteile auch erheblich senken könnte. Darüber hinaus könnte man dadurch ggf. auch die Liefertermine für kritische Bauteile mit den Lieferanten optimieren.

Die Antwort auf meine Frage hat mich dann doch etwas erstaunt und überrascht. Man hat mir erklärt, dass man im Sondermaschinenbau Teile grundsätzlich auftragsbezogen beschaffen würde und deshalb nicht so einfach größere Bedarfe bündeln und entsprechende Mengenrabatte erzielen könnte, selbst wenn man das wollte.

Daraufhin habe ich gefragt, ob dies nicht doch problemlos möglich sei, da doch sämtliche Aufträge mit Lieferterminen, Stücklisten, Lieferanten, etc. normalerweise im ERP-System des Unternehmens bzw. der Unternehmens-Software vorhanden seien. Demnach müsste die Software doch berechnen können, welche Teile in welcher Menge zu welchem Termin benötigt werden.

Mir wurde daraufhin erklärt, dies funktioniere so leider nicht. Zum einen seien die Stücklisten oft nicht vollständig in der Software erfasst und die Konstruktionsabteilung müsse diese später nachträglich ergänzen. Außerdem sei die Software so konfiguriert, dass sie die Bedarfe mit Mengen und Terminen nicht ermitteln könne.

Auf meine weitere Nachfrage, wie man denn dann damit umgeht, wenn die eigenen Maschinen ggf. am Markt teurer angeboten werden müssen als die des Wettbewerbs wurde mir erklärt, dies sei nicht die Verantwortung der Einkaufsabteilung, sondern die Aufgabe des Vertriebs bzw. der Geschäftsleitung.

Warum schreibe ich das? Aus meiner Sicht wird im Einkauf bei entsprechenden Unternehmen häufig viel Potential für Kosteneinsparungen und auch für Liefertermin-Optimierungen und Versorgungssicherheit mit kritischen Bauteilen nicht genutzt. Bezogen auf ein ganzes Geschäftsjahr können dort je nach Unternehmensgröße und Umsatz schnell sechs-, ggf. auch siebenstellige Beträge an Einsparungspotential zusammenkommen, das nicht genutzt wird.

Mein Vorschlag wäre deshalb, wenn immer möglich, zu versuchen, das eigene ERP-System bzw. die eigene Unternehmens-Software so zu konfigurieren, dass Sie die Bedarfe an Teilen bündeln kann. Dies gibt dem Einkauf die Möglichkeit, im Zweifel hohe Mengenrabatte zu realisieren und erleichtert es im Ergebnis dem Vertrieb, mit niedrigeren Angebotspreisen mehr Produkte, in unserem Fall Maschinen zu verkaufen.

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