Ein Beitrag von Oliver Unterburger

Die Krise eines Unternehmens wird häufig an bestimmten Symptomen festgemacht, die in einem schleichenden Prozess einsetzen:

  • Die selbst gesteckten Umsatzziele werden erst leicht, dann immer stärker verfehlt
  • Die ersten Rechnungen können nicht mehr fristgerecht bezahlt werden, weil die Liquidität fehlt
  • Liefertermine werden immer öfter nicht eingehalten, weil es technische, organisatorische oder wirtschaftliche Probleme gibt
  • erste Kundenbeschwerden eigentlich sehr loyaler Partner treffen ein
  • die Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen arbeiten in einem immer höheren Stress-Level

Die Situation spitzt sich dann im Zweifel nach und nach immer weiter zu und man weiß gar nicht, in welchem Bereich man als erstes gegensteuern soll.

Dieses Szenario habe ich in meinen Projekten bereits mehrmals erleben müssen. Wie geht man aber mit einer derartigen Situation um?

Für die beschriebenen Symptome gibt es natürlich auch entsprechende Ursachen bzw. Einfluss-Faktoren. Häufig ist jeder einzelne dieser Faktoren nicht die eine Ursache für die Unternehmenskrise und auch nicht dafür, dass am Ende die Rendite des Unternehmens nicht den Erwartungen des Inhabers, der Gesellschafter oder der Investoren entspricht.

Vielmehr ist es die Summe dieser Faktoren, die – Stück für Stück – Ursache für Ursache – zusammengenommen zu dieser Unternehmenskrise und damit auch einer unbefriedigenden Rendite führen.

Was ist zu tun?

Es geht hier häufig nicht um die Betrachtung eines einzelnen Bereiches, z. B. Erhöhung des Umsatzes durch Steigerung der Vertriebsaktivitäten, Senkung der Fixkosten im Bereich der Personal- oder sonstiger Strukturkosten, bessere Verhandlung von Einkaufspreisen, etc., sondern zunächst um eine Analyse und Gewichtung der möglichen Ursachen.

Im nächsten Schritt würde man überlegen, in welchem Bereich man mit welchen Maßnahmen kurzfristig deutliche Verbesserungen erzielen kann. Dies würde man dann nach und nach in den oben genannten oder weiteren Bereichen fortsetzen.

Häufiges Problem dabei:

Die Abteilungen arbeiten häufig nicht wirklich zusammen, sondern grenzen sich eher voneinander ab. Im Zweifel wird für eine unbefriedigende Gesamtsituation der/die „Schuldige“ gesucht. Dieses Vorgehen löst leider keine Probleme. Es gilt also immer, den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit der Abteilungen zu fördern und zu stärken.

Im Idealfall würde man also in jedem Bereich nach kurzfristig umsetzbarem Verbesserungspotential suchen und dieses dann möglichst umgehend auch heben. Angefangen im Vertrieb über die Produktions- und Dienstleistungsprozesse bis hin zum Einkauf. Im Zweifel wäre auch die Abteilung „Forschung und Entwicklung“ betroffen.

Dabei gibt es natürlich Zielkonflikte.

Wohin fließen die aktuell verfügbaren Mittel? Werden diese eher in Vertriebsaktivitäten investiert, um mehr Aufträge und Umsatz zu generieren oder in den Bereich „Forschung und Entwicklung“, um damit bessere und im Zweifel wettbewerbsfähigere Produkte zu entwickeln, die auch erfolgreicher verkauft werden können?

Investiert man alternativ in effizientere Produktionsverfahren, um die Herstellkosten eines Produktes zu verringern und dadurch ggf. wettbewerbsfähiger zu werden?

Investiert man in Unternehmens-Software, entsprechende Mitarbeiter-Schulungen, ggf. auch externe Unterstützung, um die Unternehmensprozesse zu verschlanken, zu digitalisieren und damit die generelle „Schlagzahl“ des Unternehmens zu erhöhen?

Dabei gibt es nie den „einen und richtigen Weg“. Abhängig von Unternehmensgröße, Branche, Rahmenbedingungen und auch Unternehmenskultur wird hier jedes Unternehmen einen etwas anderen Weg gehen, unterschiedliche Maßnahmen zur Gegensteuerung ergreifen und diese auch unterschiedlich priorisieren.

Es wird im Zweifel eher um die Einsparung von Personal- und anderen Strukturkosten, weniger um Einsparungen von Büromaterialkosten o. ä. gehen. Letzten Endes muss aber jedes Unternehmen seinen eigenen Weg finden.

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Unternehmen sich möglicherweise auf eine Krise zubewegt oder bereits in einer Krise steckt und Sie Wert auf den „Blick von außen“ legen, sprechen Sie mich gerne an. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen.

 

Kontaktdaten:

Oliver Unterburger – CONSULTING

Beratung für kleine und mittelständische Unternehmen

Frankenstr. 50, 95448 Bayreuth

Tel.: 0157 75742240

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